Raumnot Goetheschule

Redebeitrag von Andreas Scheffczyk für die Fraktion der UBV zur Sitzung des Kreistages des Saale-Orla-Kreises am 01.11.2010

Akute Raumnot an der Regelschule
„Johann Wolfgang von Goethe“ in Schleiz!

 Wir, die Kreistagsmitglieder, müssen sofort  handeln, damit die Schüler dieser Schule endlich unter guten Bedingungen lernen können.

Weitere Untätigkeit wäre unverantwortlich!

Wichtige Geschehnisse

  • Im Schulnetzplan 2003/2004 – 2007/2008 wurde die Kapazität der Goetheschule noch mit „max. Zweizügigkeit Klassen 5 – 10“ festgelegt. Weiter wurde festgelegt: „Das Gebäude wird 2003 bis 2005 generalsaniert. 2004 fusioniert die Regelschule I mit den Regelschulen II Schleiz und Oettersdorf an diesem Standort.
    Außerdem wurden die Schuleinzugsbereiche abgeschafft.
  • In der Schulnetzplanung ab 2004/2005 (also schon 1 Jahr später) wurden für das Jahr 2004 für 18 Klassen mit  442 Schülern 16 Unterrichtsräume (davon 6 Fachräume) in der  Goetheschule ausgewiesen.
  • Befürchtungen der UBV-Fraktion, dass der Platz in der Goetheschule zur Aufnahme der Schüler bei der Fusion der Schulen nicht ausreichen wird, wurden von Landrat Frank Roßner  in den Kreistagssitzungen zu den Schulnetzplänen immer kategorisch zurückgewiesen.
  • Mit Schreiben vom 28. Juni 2004 erhält der Landkreis vom Thüringer Kultusministerium von Herrn Siegfried Trojahn einen Zuwendungsbescheid über  eine Förderung von 1.811.700,00 € zweckgebunden für die Renovierung der Regelschule Schleiz einschließlich des Neubaus eines Mehrzweckraums (Aula).
  • Mit Schreiben vom 16.02.2005 erhält der Landkreis ein Schreiben vom Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr von Herrn Siegfried Trojahn über die Änderung des vom Kultusministerium genehmigten Raumprogramms.
    In der dazugehörigen Anlage wird festgestellt, dass die Raumfläche der Schulbauempfehlung entspricht, obwohl die tatsächliche Raumfläche von ca. 1540 m² nur ca. die Hälfte des Sollwertes  lt. Schulbauempfehlung (2980 m²)  beträgt.
  • Am 16.04.2007 beschließt der Kreistag die Schließung der Regelschule Ziegenrück zum 31.07.2007.
  • Im Schulnetzplan 2008/09 – 2012/13 wird erstmals die Kapazitätsobergrenze als 3-zügig festgelegt. Jedoch bleiben Schüler der geschlossenen Regelschule Ziegenrück bei der Planung für die Goetheschule unberücksichtigt. Doch die Auswirkungen sind schwerwiegend für die Goetheschule, wie folgende Übersicht zeigt:

Folgen:   

Klassen-stufen Schüler-zahlen Zugängeaus Ziegenrück Klassenzahl

5

58

5

3

6

88

13

4

7

76

11

3

8

65

10

3

9

50

1

2

10

46

5

2

Durch die Schüler aus dem Einzugsbereich Ziegenrück mussten an unserer Schule drei Klassen zusätzlich gebildet werden!

Präsentation zum „Runden Tisch in der Staatlichen Regelschule „Johann Wolfgang von Goethe“, Schleiz, am 28.09.2010

  • In Vorbereitung des Schuljahres 2009/2010 teilt die Schulleiterin Frau Schlange  mit Schreiben vom 05.01.2009 dem Schulträger und  auch dem Schulamtsleiter, Herrn Fügmann, schriftlich mit, dass nicht mehr alle Schüler aufgenommen werden können. Ein durch die Schulverwaltung angeordnetes und auch weitergeführtes  Auswahlverfahren wurde durch das persönliche Eingreifen von Landrat Roßner  abgebrochen. Landrat Roßner lässt über einen Presseartikel in der „Ostthüringer Zeitung“ am 23.03.2009 erklären, dass alle Anmeldungen berücksichtigt werden und die Kapazitätsgrenze der Schule noch nicht erreicht ist.
  • Seit dem Schuljahr 2009/2010 müssen Klassen aus Kapazitätsgründen außerhalb des Gebäudes der Goetheschule unterrichtet werden. Der Unterricht findet in Räumen  der ehemaligen Förderschule am Kirchplatz in Schleiz statt.
  • Diese Nutzung steht aber zu Beginn des nächsten Schuljahres (2011/2012) aus Gründen des Brandschutzes nicht mehr zur Verfügung.
  • Somit besteht akute Raumnot zu Beginn des Schuljahres 2011/2012 und in den Folgejahren. Der ordnungsgemäße Schulbetrieb einer dreizügigen Ganztagsschule ist unter diesen Bedingungen überhaupt nicht mehr realisierbar.

Lösungsmöglichkeiten

Variante 1:

Die Goetheschule wird wie geplant als dreizügige Regelschule mit Ganztagsschulbetrieb ausgebaut.

  • In diesem Fall sollten als „Notlösung“  sofort im Dachgeschoss mindestens zwei Räume geschaffen werden.

  • Außerdem muss die Schule um die notwendigen Räumlichkeiten außerhalb der derzeitigen Gebäudehülle erweitert werden. Dies ist wahrscheinlich nur durch Ankauf der Grundstücke auf denen sich die ehemalige Schulküche und die ehemaligen Werkräume befinden möglich. Diese Grundstücke sind unmittelbar angrenzend an die Goetheschule.
  • Dies würde auch die Möglichkeit der Schaffung eines größeren Mehrzweckraumes(Aula) und einer Küche mit Speiseraum bieten. Eine Aula fehlt bisher, ist aber für eine Ganztagsschule dringend notwendig. Die jetzige Küche und der Speiseraum sind durch Bauschäden trotz aufwendiger Sanierung eigentlich nicht mehr nutzbar.

Finanzielle Mittel sollten nicht in Maßnahmen zur Beseitigung dieser Schäden, die immer wieder aller 3 bis 5 Jahre wiederholt werden müssen, fließen, sondern dauerhaften Lösungen dienen.

  • Keine Lösung für diese Variante stellt die Auslagerung von Klassen in andere Räumlichkeiten dar.

In diesem Zusammenhang sollte die Meinung der Goetheschule zu dieser Problematik Beachtung und Anerkennung finden:

 

Gründe, die aus Sicht der Schule gegen eine Auslagerung sprechen:

1) kein Kontakt mehr zur Schulgemeinschaft
2) Minderung der Unterrichtsqualität
3) Zielvereinbarung „Eigenverantwortliche Schule“ kann nicht mehr erfüllt werden, da
die Unterrichtsqualität gemindert wäre
4) Abschaffung des Fachlehrerprinzips aus schulorganisatorischen Gründen
5) keine Gewährleistung von Ordnung, Sicherheit und Aufsicht
6) Belastung für Fahrschüler besonders groß (Fahrzeiten, Wege zu Sportstätten, …)

Präsentation zum „Runden Tisch in der Staatlichen Regelschule „Johann Wolfgang von Goethe“, Schleiz, am 28.09.2010

Variante 2:

Die Goetheschule wird als zweizügige Regelschule weitergeführt.

  • Auch in diesem Fall müssten Lösungen für die fehlende Aula und die Problematik der Küche und des Speiseraumes gefunden werden.
  • Natürlich müsste dann aufgrund der niedrigeren Schülerzahlen geklärt werden, welche Schüler die Goetheschule verlassen müssen und wo diese beschult werden.
    Die Folge wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass eine der geschlossenen Schulen (z.B. Ziegenrück) wiedereröffnet werden müsste oder ein Schulneubau erfolgt.

Unser Ergebnis:

Die Fraktion der UBV befürwortet die erste Variante. Wir wären bereit, sofern das Mehrheiten heute finden könnte, den Text unseres Antrages entsprechend abzuändern:

„Der Landrat wird beauftragt mit dem Haushalt 2011/2012 dafür zu sorgen, dass den Schülern der Regelschule Johann Wolfgang von Goethe in Schleiz, die im Rahmen des Ganztagsschulkonzeptes notwendigen Räumlichkeiten für eine dreizügige Regelschule auch tatsächlich zur Verfügung stehen. Dazu ist als Sofortlösung der Dachboden so auszubauen, dass Räume bereits zum Schuljahresbeginn 2011/2012 nutzbar sind. Desweiteren ist zur Gesamtlösung ein Ergänzungsbau auf dem unmittelbar an diese Schule angrenzenden Grundstück Schulplatz 3-4 zu errichten.“

Ein Gedanke zu „Raumnot Goetheschule

  1. Wolfgang Berg

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